The German Center for Infection Research (DZIF) honors the virologist Prof. Dr. Bartenschlager from Heidelberg University Hospital. The prize for translational infection research is endowed with 5,000 euros and was ceremoniously presented at the DZIF Annual Meeting in Hannover / Press release of the German Center for Infection Research

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Ralf Bartenschlager aus dem Zentrum für Infektiologie am UKHD hat mit seinen wegweisenden Forschungsarbeiten bedeutende Beiträge zur translationalen Infektionsforschung in Deutschland und weltweit geleistet. Seine Erkenntnisse und Innovationen haben nicht nur das Verständnis von Hepatitis-C-Virusinfektionen erweitert, sondern auch entscheidend zur Entwicklung neuer antiviraler Therapien beigetragen. Für diese Leistungen wurde der Virologe nun mit dem DZIF-Preis für translationale Infektionsforschung ausgezeichnet.
Prof. Bartenschlager ist DZIF-Wissenschaftler der ersten Stunde, er war jahrelang im Koordinationsgremium des DZIF-Forschungsbereichs „Hepatitis“ tätig und forscht auf dem Gebiet der molekularen Virologie; ihn interessiert vor allem die Wechselwirkung zwischen dem Virus und seiner menschlichen Wirtszelle. Dabei konzentrieren sich seine aktuellen Arbeiten auf sogenannte RNA-Viren – insbesondere auf Hepatitis-C-Viren, auf Flaviviren wie Dengue, Zika-, West-Nil-Viren und auf Corona-Viren wie beispielsweise SARS-CoV-2.
Der Heidelberger Wissenschaftler nutzt unter anderem modernste bildgebende Verfahren, um neue Erkenntnisse über die Virus-Wirtszell-Wechselwirkung zu gewinnen und diese für mögliche Therapiekonzepte zu nutzen. Seine Forschungsergebnisse in diesem Themengebiet und diejenigen zur Entschlüsselung der Wirkweise antiviraler Therapien insbesondere gegen Hepatitis-C-Viren und Dengue-Viren sind wegweisend und eröffnen neue Ansatzpunkte für die Entwicklung breit wirksamer antiviraler Medikamente. Diese gehören gemeinsam mit Impfstoffen zu den wichtigsten Maßnahmen, um gegen zukünftige Pandemien gewappnet zu sein.
Am bedeutsamsten sind wohl die im Labor von Ralf Bartenschlager entwickelten Vermehrungssysteme von Hepatitis-C-Viren in Zellkulturen, die als wichtigste Entdeckung in diesem Gebiet nach der Entdeckung des Virus selbst zählen. Diese Systeme bildeten auch die Grundlage für die Entwicklung und Zulassung des ersten Medikaments gegen Hepatitis C im Jahre 2010. Seit 2014 können Hepatitis-C-Virus-infizierte Patientinnen und Patienten mit einer Kombinationstherapie behandelt werden; 95 Prozent der Behandelten können vollständig geheilt werden. Alle in der Praxis eingesetzten Medikamente wurden mit den Zellkultursystemen aus dem Labor von Ralf Bartenschlager entwickelt.
Somit sind die Arbeiten von Ralf Bartenschlager ein Paradebeispiel für eine translationale Infektionsforschung, die das Hauptanliegen des DZIF ist: Ergebnisse aus der infektiologischen Grundlagenforschung in die klinische Forschung zu überführen und schlussendlich den Patientinnen und Patienten auch in Form von Medikamenten zugutekommen zu lassen.
Das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) Im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) entwickeln bundesweit mehr als 500 Forschende aus 35 Institutionen gemeinsam neue Ansätze zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten. Ziel ist die sogenannte Translation: die schnelle, effektive Umsetzung von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis. Damit bereitet das DZIF den Weg für die Entwicklung neuer Impfstoffe, Diagnostika und Medikamente gegen Infektionen. Mehr Informationen finden Sie unter www.dzif.de.
Wissenschaftliche Ansprechpartner Prof. Dr. Dr. h. c. Ralf Bartenschlager Universitätsklinikum Heidelberg E-Mail: ralf.bartenschlager@med.uni-heidelberg.de